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Die Wahrheit über Erkältungsmythen

Eine laufende Nase, ein quälender Hustenreiz – viele Erkältungsgeplagte greifen zur Bekämpfung dieser Symptome gerne auf scheinbar bewährte Hausmittel zurück. Doch kann dadurch wirklich die Dauer oder Stärke des grippalen Infekts beeinflusst oder einer Erkältung gar vorgebeugt werden?

Die nasskalten Jahreszeiten sind die Hauptsaison für das Auftreten eines grippalen Infekts und damit auch für altbewährte Ratschläge zu diesem Thema. Wer wurde nicht schon einmal gerügt, weil er ohne Schal und Mütze vor die Tür ging? Wem wurde noch nie das absolute Allheilmittel gegen einen Schnupfen empfohlen? Viele dieser Tipps sind wissenschaftlich jedoch umstritten.

„Zieh' dich warm an.“

Schaut man auf die Bezeichnung „Erkältung“, liegt es nahe, diese mit niedrigen Temperaturen in Verbindung zu bringen. Schließlich treten grippale Infekte in den kalten Monaten auch besonders häufig auf. „Ein Zusammenhang zwischen Frieren und sich daraufhin erkälten ist wissenschaftlich nicht belegt“, sagt Martin Scherer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin. Grippale Infekte werden durch Viren, nicht durch kalte Temperaturen ausgelöst. Ob die Kälte die Abwehrkräfte der Körpers so sehr schwächt, dass eine Infektion begünstigt wird, ist umstritten. Forscher fanden jedoch biologische Hinweise darauf, dass Immunzellen bei Kälte Viren schlechter bekämpfen können.

„Kalt duschen härtet ab.“

Wissenschaftler aus den Niederlanden gingen dieser These nach. Dabei kam heraus, dass Menschen, die anfingen auch kalt zu duschen, sich seltener und weniger heftig krank fühlten. Bei den tatsächlichen Krankheitstagen pro Jahr gab es dagegen keine großen Unterschiede zu den Testpersonen, die weiter warm duschten. Scherer sieht zudem ein Problem: „Kalte Duschen sind nicht unproblematisch, sie können das Herz-Kreislauf-System überfordern.“

„Händewaschen nicht vergessen.“

„Die Hände sind ein wichtiger Keimüberträger“, erklärt der Hamburger Allgemeinmediziner Scherer. So können etwa durch Anfassen einer Türklinke Keime aufgenommen werden. Reibt man sich anschließend die Augen oder fasst sich an die Nase, können die Erreger in die Schleimhäute gelangen. Forscher gehen davon aus, dass regelmäßiges Händewaschen die Verbreitung von Viren und die Ansteckungsgefahr senken kann. Dafür sollten die Hände gründlich für 20 bis 30 Sekunden eingeseift werden.

„Du brauchst viel Vitamin C und Zink.“

Durch die Einnahme von Zink konnte die Erkältungsdauer in einigen Untersuchungen verkürzt werden. Jedoch wurden in diesen Studien stark erhöhte Zinkdosen verwendet, die über den Grenzwert des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hinausgingen. In anderen Studien konnte durch die reguläre Einnahme von Zink bei Kindern die Zahl der Erkältungen pro Jahr reduziert werden. Die regelmäßige Gabe von Vitamin C führte dagegen bei Erwachsenen lediglich zu einer geringeren Krankheitszeit und etwas abgeschwächten Symptomen. Auch wenn das Vitamin kein Allheilmittel gegen Erkältungen ist, bleibt es sinnvoll, den Körper durch eine ausgewogene Ernährung ausreichend damit zu versorgen.

„Schlaf ist die beste Medizin.“

Sich bei einer Erkältung Ruhe zu gönnen hat gleich zwei Vorteile: Zum einen steckt man vom Bett aus weniger Menschen an. Zum anderen hilft Schlaf dem Körper, die Erkältungsviren abzuwehren. „Körperliche Schonung ist beim akuten Infekt sinnvoll. Übermüdung und Schlafentzug können das Immunsystem schwächen“, sagt Scherer. Das kann im Vorfeld auch die Anfälligkeit für Erkältungen erhöhen.

„Trink viel Ingwer-Tee mit Honig.“

Warme oder heiße Getränke können das Husten und den Abfluss von Schleim nach einer Handreichung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erleichtern. Generell sei Trinken bei Erkältungen förderlich. Honig könne demnach helfen, einen trockenen Rachen und gereizte Bronchien zu beruhigen. In Ingwer sind sogar Stoffe enthalten, die gegen Rhinoviren wirken, einen der häufigsten Verursacher der klassischen Erkältung. Zudem kann die Wurzel der Pflanze Entzündungen entgegenwirken.

„Eine Nasendusche kann helfen.“

Nasenspülungen mit Salz wird nachgesagt, dass sie gegen Viren wirken. Ob Nasenduschen jedoch wirklich Erkältungen vorbeugen oder bekämpfen kann, ist umstritten. Einige Studien zeigten durchaus eine prophylaktische Wirkung von regelmäßiger Anwendung, grippale Infekte wurden seltener. Bei einer bestehenden Erkältung erleichterte Nasenduschen Kindern zudem das Atmen. Australische Forscher verglichen jedoch die Ergebnisse mehrerer Studien und kamen zu dem Schluss, dass es bisher keine medizinisch bedeutsamen Anzeichen für einen Nutzen gebe.

 

Quelle: 
 
am 18.10.2019
PTAheute-Online-Redaktion
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